Historische Segelboote

Eine seltene Flotte: Catboote auf der Schlei

Das Catboot Nènè des Eignerehepaars Kremer aus Groningen, ein liebevoll restauriertes Meisterwerk. interessante Kombination aus Geschichte, Funktionalität und Ästhetik.

Catboote, auch Seezungen genannt, sind eine besondere Art von Booten. Diese Boote zeichnen sich durch ihre einfache, aber robuste Bauweise aus. In Europa findet man sie nicht besonders oft. Ursprünglich als Fischerboote konzipiert, finden sie heute vor allem Liebhaber unter passionierten Seglern. Eines dieser Boote zu sehen, ist schon etwas Besonderes – gleich eine ganze Flotte war beim Fahrdorfer Segelverein vom 23. bis zum 25. August 2024 zu bewundern.

Christian Irrgang, Fotograf und Journalist der Zeitschrift Yacht, neben Harald Schwarzlose und Günther Hallitschke, Eigner der Pixel.

Fahrdorf. Peter Plate, ein passionierter Catboot-Segler aus Köln, trat im Vorfeld an das Team von Fjord & Schlei maritim heran und lud zum Fototermin ein. Bei strahlendem Sommerwetter versammelten sich Skipper aus ganz Deutschland und den Niederlanden, um gemeinsam die Segel zu hissen. Das Treffen bot eine seltene Gelegenheit, diese traditionellen Boote in Aktion zu erleben und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Peter Plate war mit seinem Catboot Triton, einem 1998 bei Fricke & Dannhus gebauten Boot, das sich durch seinen GFK-Rumpf und den Aufbau aus Holz auszeichnet, vor Ort. Die Catboote beeindrucken nicht nur durch ihre stabile Konstruktion, sondern auch durch ihre ästhetische Erscheinung. Mit einem Tiefgang von nur 0,45 bis 1,50 Metern und einer Segelfläche von 11 bis 23 Quadratmetern gleiten sie mühelos über das Wasser, ohne dabei an Seetüchtigkeit zu verlieren.

Auch Christian Irrgang, Fotograf der Zeitschrift Yacht, war anwesend und hielt die schönsten Momente des Treffens fest. In den 1990er-Jahren organisierte die »Yacht« einen Kleinkreuzerwettbewerb, bei dem fünf Catboote vorgestellt wurden. Diese Entwürfe inspirierten viele Segler und Bootsbauer in Deutschland und trugen dazu bei, dass die Catboote auch hierzulande Fuß fassten.

Die Verbindung zwischen den modernen und klassischen Entwürfen wurde auch in Fahrdorf wieder deutlich. Unter den anwesenden Booten befanden sich sowohl neuere Nachbauten als auch historische Catboote, die mit viel Liebe und Aufwand restauriert wurden.

Die Geschichte der Catboote

Die Catboote haben ihren Ursprung an der nordamerikanischen Ostküste, wo sie vor allem als Fischerboote genutzt wurden. Ihr breiter Rumpf und das einfache Rigg machten sie besonders für die flachen Küstengewässer attraktiv. Im Laufe der Zeit wurden Catboote jedoch immer häufiger für Freizeitsegler interessant. Ihre Stabilität und Leichtgängigkeit trugen zur Beliebtheit bei.

Das Catboot Nènè des Eignerehepaars
Kremer aus Groningen, ein liebevoll restauriertes Meisterwerk.
interessante Kombination aus Geschichte, Funktionalität und Ästhetik.

In Europa sind Catboote nur selten zu finden, aber die Liebhaber dieser Boote, wie Peter Plate und seine Mitstreiter, pflegen die Tradition.

Unter den Booten des Treffens waren unter anderem Modelle wie die Pixel, entworfen von Harald Schwarzlose, lange Jahre Chefredakteur bei der »Yacht«, oder die Néné, ein liebevoll restaurierter Catcruiser aus der niederländischen Werft De Vlijt.

Das Catboottreffen:

Zukunft und Vergangenheit

Das Fahrdorfer Treffen bot nicht nur die Möglichkeit, diese beeindruckenden Boote zu bestaunen, sondern auch die Geschichten der Eigner kennenzulernen. Theo Nieuwenhuizen etwa brachte mit der Pleione ein Vollholz-Catcruiser aus dem Jahr 1932 mit, das komplett restauriert wurde und mit seiner Bauweise aus Eiche und GFK beeindruckte. Für viele Teilnehmer war das Treffen eine Gelegenheit, in die Vergangenheit der Seefahrt einzutauchen und gleichzeitig die Zukunft der Catboot-Szene in Europa zu erleben.

Die Teilnehmer waren sich einig: Das Fahrdorfer Treffen soll nicht das letzte seiner Art bleiben. Das Catboot hat sich zu einem Symbol für maritime Tradition entwickelt. Die Leidenschaft der Segler für diese Boote sorgt dafür, dass diese Tradition weiterlebt – und die Schlei ist dafür der perfekte Schauplatz.

Weitere Informationen finden Sie unter www.catboot-seezunge.de.

Text und Fotos: Heiko Grüterich

Comments are closed.