Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) lässt für ihre Station an der Schlei eine speziell für ein derartiges Revier entwickelte neue Rettungseinheit bauen.
Rund neun Meter lang, 88 Zentimeter Tiefgang und 38 Knoten (ca. 70 km/h) schnell – dies sind einige der markanten technischen Daten. Drei Einheiten dieses neuen Typs gehören bereits zur DGzRS-Flotte.
Der Neubau mit der internen Bezeichnung SRB 82 entsteht derzeit auf der finnischen Spezialwerft Arctic Airboats. Er gehört zur 8,9-Meter-Klasse der DGzRS.
Ihre Entwicklung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Seenotrettern. Die Station Schleswig erhält die vierte Einheit dieses Typs. Seit 2017 haben sich bereits drei Schwesterschiffe in zahlreichen Einsätzen auf den Stationen Maasholm, Breege und Ueckermünde bewährt.Das aus sehr robustem Polyethylen bestehende Vollkunststoffboot ist äußerst wartungsarm und verfügt über zwei 200-PS-Außenbordmotoren. Es soll zum Jahresende 2020 in Dienst gestellt werden.Der Neubau wird – wie die gesamte Arbeit der Seenotretter auf Nord- und Ostsee – ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen fi nanziert. Die neue Einheit wird das 1993 in Dienst gestellte und seit 2006 in Schleswig stationierte Seenotrettungsboot WALTER MERZ der 8,5-Meter-Klasse ablösen. Die Eckdaten des neuen Seenotrettungsbootes:
• Länge über Alles: 8,90 Meter
• Breite über Alles: 3,10 Meter
• Tiefgang: 0,88 Meter Tiefgang (0,65 Meter bei geklappten Motoren im Flachwasserbereich)
• Verdrängung: 3,2 Tonnen
• Geschwindigkeit: 38 Knoten (ca. 70 km/h)
• Besatzung: Freiwillige
• Antrieb: Yamaha FL200G, Yamaha F200G, je 200 PS
Das sogenannte Rigid Buoyant Boat (RBB) erreicht seinen Auftrieb durch seinen starren leichten Rumpf selbst, ohne Schlauch. Die Manövrierfähigkeit, das Schleppverhalten und die Stabilität des Vollkunststoffbootes sind außerordentlich gut, Sog und Wellenschlag gering.
Die Station Schleswig gehört zu den jüngeren Stationen der DGzRS. Sie wurde 1994 eingerichtet. SRB 82 wird das vierte Seenotrettungsboot der Station sein nach ELTJE (II), ARTHUR MENGE und WALTER MERZ. Der endgültige Name des Neubaus wird – so ist es Tradition bei den Seenotrettern – erst im Moment der Taufe bekanntgegeben.